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Posts Tagged ‘DESY’

DESY und Indien vereinbaren Zusammenarbeit in der Materialforschung DESY begrüßt Indien als neuen Partner für eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Photonenforschung an DESYs Lichtquellen FLASH und PETRA III. Am 28. Januar 2009 unterzeichneten eine Delegation aus Wissenschaftlern und Regierungsvertretern Indiens und das DESY-Direktorium eine Absichtserklärung für die wissenschaftliche Zusammenarbeit im Bereich Nanoforschung, Nanotechnologie und moderner Materialforschung. Für die Nutzung von DESYs innovativen Lichtquellen wird Indien im Gegenzug Komponenten, Arbeitskräfte und Serviceleistungen liefern.

Die hochrangige Delegation unter Leitung von Prof. C.N.R. Rao, dem Vorsitzenden des wissenschaftlichen Beirats des indischen Premierministers, erörterte auf ihrem DESY-Besuch, wie Indien die weltweit brillanteste Quelle für harte Röntgen­strahlung, PETRA III, und den einzigartigen Röntgenlaser für weiches Röntgenlicht, FLASH, nutzen kann.

„Dies ist ein wichtiger Moment für Indiens Wissenschaft. Die Zusammenarbeit zwischen indischen Instituten und DESY wird die hervorragende Forschung indischer Wissenschaftler auf dem Gebiet der Nanotechnologie und moderner Werkstoffe erheblich aufwerten. PETRA III und FLASH werden neue Möglichkeiten für wissenschaftliche Untersuchungen und neue Erkenntnisse eröffnen“, erklärte Prof. Rao.

„Wir freuen uns sehr über Indien als Partner bei unseren Projekten PETRA III und FLASH. Wir sind überzeugt, dass indische Wissenschaftler wichtige Beiträge zur Forschung an diesen Lichtquellen leisten werden“, sagte Prof. Albrecht Wagner, Vorsitzender des DESY-Direktoriums.

Der Besuch der indischen Delegation bei DESY folgte einem Treffen in Bangalore im September 2008. Die Gespräche in Bangalore und bei DESY führten zu folgenden Beschlüssen für die Zusammenarbeit:
Um die breiten Interessen der indischen Wissenschaftler zu unterstützen, bekommen Wissenschaftler aus Indien privilegierten Zugang zu Experimentierplätzen an PETRA III. Indien wird sich durch umfangreiche Beiträge bei Komponenten, Personal und Dienstleistungen an PETRA III beteiligen.

Ein Kollaborationsvertrag wird in Kürze auf Regierungsebene unterzeichnet.

Das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY ist eines der weltweit führenden Beschleunigerzentren zur Erforschung der Materie. DESY entwickelt, baut und nutzt Beschleuniger und Detektoren für die Forschung mit Photonen und die Teilchenphysik. DESY ist ein mit öffentlichen Mitteln finanziertes nationales Forschungszentrum und Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft.

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Tiefbauten für den European XFEL vergeben
Baubeginn für die neue Forschungsanlage am 8. Januar 2009 Heute, am 12. Dezember 2008, erteilte das Forschungszentrum DESY zwei Arbeitsgemeinschaften aus renommierten Firmen den Auftrag, die unterirdischen Bauwerke (Tunnel, Schächte, Hallen) der 3,4 Kilometer langen Röntgenlaseranlage European XFEL herzustellen. Die beiden Aufträge für die Standorte Schenefeld im Kreis Pinneberg (Schleswig-Holstein) und Osdorfer Born in Hamburg gingen an die Arbeitsgemeinschaft Hochtief/Bilfinger Berger. Sie haben ein Gesamtvolumen von knapp 206 Millionen Euro. Der Auftrag für die Tiefbauarbeiten beim Hamburger Standort DESY-Bahrenfeld hat einen Umfang von 36 Millionen Euro und geht an die Arbeitsgemeinschaft Züblin/Aug. Prien. Der offizielle Baubeginn ist der 8. Januar 2009, vorher können an den drei Standorten schon erste Arbeiten zur Baustelleneinrichtung stattfinden. Das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY vertritt die künftige gemeinnützige European XFEL GmbH, deren Gründung im Frühjahr 2009 erfolgen soll und deren Auftrag der Bau und Betrieb der neuen Forschungsanlage sein wird.

Als einzige Forschungsanlage dieser Art in Europa wird der European XFEL (X steht für Röntgen, FEL für Freie-Elektronen-Laser) hochintensive ultrakurze Röntgenblitze mit den Eigenschaften von Laserlicht erzeugen. Den Naturwissenschaften bietet diese Lichtquelle der Superlative ungeahnte Perspektiven. Auch für die Industrie könnten sich neue Möglichkeiten eröffnen. Die unvorstellbar kurzen und intensiven Röntgenpulse ermöglichen es den Forschern, chemische Reaktionen mit atomarer Auflösung regelrecht zu filmen, ebenso Bewegungen von Biomolekülen oder die Entstehung von Feststoffen. Davon profitieren die verschiedensten Naturwissenschaften und auch industrielle Anwender – beispielsweise wenn es darum geht, neue Werkstoffe und Materialien im Nanobereich zu entwickeln, also mit Abmessungen von milliardstel Metern. Die neue Röntgenlaseranlage European XFEL ermöglicht Spitzenforschung in Europa und sichert dem Forschungs- und Industriestandort Deutschland eine führende Rolle.

Die 3,4 Kilometer lange Forschungsanlage erstreckt sich zwischen dem Sitz des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld und der benachbarten schleswig-holsteinischen Ortschaft Schenefeld (Kreis Pinneberg). Sie beginnt auf dem Gelände des DESY, wo die zentralen Versorgungsstationen stehen. Auf den ersten 2,1 Kilometern des 6 bis 38 Meter tiefen Tunnelsystems verläuft der Haupttunnel für den supraleitenden Elektronen-Linearbeschleuniger. Danach beginnt die ein Kilometer lange Auffächerung in mehrere Einzeltunnel, in denen die Röntgenlaserblitze erzeugt und zu den Experimentierplätzen transportiert werden. Am Beginn der Auffächerung entsteht das Betriebsgelände Osdorfer Born mit einem weiteren Zugangs- und Versorgungsgebäude. Die unterirdische Experimentierhalle am Ende der Anlage steht auf dem künftigen 15 Hektar großen Forschungscampus in Schenefeld und bietet Platz für zehn Messplätze. Sie hat eine Grundfläche von 4500 Quadratmetern und ist 14 Meter tief. Bei der heutigen Auftragsvergabe geht es um alle Tiefbauarbeiten. Sie umfassen acht Schächte, die in unterirdischen Hallen münden, die Experimentierhalle und sämtliche Tunnel. Diese haben eine Gesamtlänge von knapp 5,8 Kilometern und werden im Schildvortriebsverfahren hergestellt.

Finanzierung – Die Investitionskosten für die europäische Röntgenlaseranlage belaufen sich auf 986 Millionen Euro (Preisniveau von 2005). Deutschland trägt als Sitzland bis zu 60 Prozent der Investitionskosten, mindestens 40 Prozent werden von den internationalen Partnern eingeworben. (Die genauen Anteile werden zurzeit noch mit einigen Partnerstaaten verhandelt.) Neben dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Stadt Hamburg und dem Land Schleswig-Holstein beteiligen sich 13 Länder an der Anlage: China, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Polen, Russland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien und Ungarn.
Die Inhalte des zwischenstaatlichen Abkommens zum Bau und Betrieb des European XFEL wurden im September 2008 verabschiedet. Im Frühjahr 2009 wollen die 14 beteiligten Länder das Regierungsabkommen zur Gründung der gemeinnützigen European XFEL GmbH unterzeichnen, der Trägergesellschaft für den Bau und Betrieb des European XFEL. Diese ist dann ein unabhängiges, auf europäischer Ebene koordiniertes und finanziertes Forschungszentrum, an dem sich DESY als deutscher Gesellschafter maßgeblich beteiligt. Die Inbetriebnahme der europäischen Röntgenlaseranlage beginnt nach etwa fünfeinhalb Jahren Bauzeit im Jahr 2014.

Nachbarschaftsarbeit – Der European XFEL und DESY sind bestrebt, möglichst umfassend und im Vorwege über die Bautätigkeiten zu informieren, damit sich Betroffene auf unvermeidbare Beeinträchtigungen einstellen können. Dies geschieht zum Beispiel mit Rundschreiben, die gezielt über Hausverteilungen verbreitet werden, und Meldungen in der lokalen Presse. Zusätzlich finden Besucher der Website http://www.xfel.eu unter dem Menüpunkt „Bauvorhaben“ Beschreibungen der Betriebsgelände und aktuelle Informationen über den Bauverlauf. Als Bauherr hat DESY das European-XFEL-Kontaktbüro eingerichtet, an das sich die Nachbarn bei Fragen zur Baumaßnahme direkt wenden können:
Telefon: 040 8998-1919, Fax: 040 8998-2020, E-Mail: european-xfel-bau@desy.de

Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY – Das Forschungszentrum DESY ist eines der weltweit führenden Beschleunigerzentren zur Erforschung der Materie. DESY entwickelt, baut und nutzt Beschleuniger und Detektoren für die Forschung mit Photonen und die Teilchenphysik. DESY ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und ein mit öffentlichen Mitteln finanziertes nationales Forschungszentrum mit den beiden Standorten Hamburg und Zeuthen (Brandenburg). Die Forschungen an den Teilchenbeschleunigern erfolgen in internationaler Zusammenarbeit. Jährlich kommen über 3000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 45 Nationen, um bei DESY zu forschen. Bei DESY angestellt sind 1900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon arbeiten etwa 600 in den Bereichen Beschleunigerbetrieb, Forschung und Entwicklung. Der jährliche Etat von DESY beläuft sich auf 183 Millionen Euro, wovon 166 Millionen Euro auf den Standort Hamburg und 17 Millionen Euro auf den Standort Zeuthen entfallen.

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Endspurt für PETRA III

Endspurt für PETRA III
Die Synchrotronlichtquelle startet den Testbetrieb Der Beschleuniger der weltbesten Speicherring-Röntgenquelle PETRA III läuft jetzt im Probebetrieb. Der mehr als zwei Kilometer lange Teilchenbeschleuniger in einem Ringtunnel auf dem Hamburger DESY-Gelände wird auf Herz und Nieren geprüft. Sektorenweise werden die etwa 750 Magnete, die den Elektronenstrahl führen, ablenken und fokussieren, zum ersten Mal eingeschaltet und unter normalen Betriebsbedingungen getestet. Außerdem werden Steuerungssysteme, Sicherheits­einrichtungen, Wasserkühlung, Temperatur- und Drucksensoren geprüft, um bei Fertigstellung im Frühjahr 2009 eine schnelle Inbetriebnahme zu gewährleisten.

Der etwa 225 Millionen Euro teure Umbau des PETRA-Speicherrings zu der Röntgenquelle PETRA III beinhaltete neben dem Neubau einer 300 Meter langen Experimentierhalle mit 30 Experimentierstationen an 14 Strahlführungen eine Komplettrenovierung des PETRA-Speicherrings. Um den Forschern eine möglichst hohe Verfügbarkeit des brillanten Röntgenlichts zu bieten, wurden alle Elektromagnete des Teilchenbeschleunigers ausgebaut, mit neuen Spulen ausgerüstet, anschließend optisch und magnetisch vermessen und schließlich wieder in den Tunnel eingebaut. Der gesamte 2,3 Kilometer lange Beschleuniger wurde mit einem neuen Vakuumstrahlrohr versehen und mit einer Genauigkeit von einem Viertel Millimeter aufgestellt. Für die Kühlung der Anlage wurden etwa 30 Kilometer Wasserrohre neu verlegt und mit Sensoren zur Druck- und Durchflussüberwachung ausgerüstet. 680 Kilometer Strom- und Signalkabel wurden neu verlegt. Neben der Experimentierhalle wurden zwei weitere Gebäude für die Aufbereitung des Kühlwassers gebaut und der Beschleuniger mit modernen, umwelt­freund­lichen Kühlanlagen ausgestattet.

Der Umbau des PETRA-Rings, der im Juli 2007 begann, wird vom Bundes­ministerium für Bildung und Forschung BMBF, der Stadt Hamburg und der Helmholtz-Gemeinschaft finanziert. Im Jahr 2009 wird die beste Speicherring-Röntgenquelle der Welt den Betrieb aufnehmen, ab 2010 wird diese den Nutzern aus deutschen und internationalen Forschungseinrichtungen, aber auch für industrielle Forscher und Entwickler zur Verfügung stehen. An 30 Messplätzen wird eine Vielzahl von Experimenten möglich sein, die von der Erforschung neuer Werkstoffe über die Molekularbiologie bis zur Medizin reichen.

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Forschungszentrum DESY unter neuer Führung
Prof. Helmut Dosch übernimmt den Vorsitz des DESY-Direktoriums Prof. Dr. Helmut Dosch wird neuer Vorsitzender des DESY-Direktoriums. Helmut Dosch, gebürtiger Rosenheimer, ist Festkörperphysiker und derzeit Direktor am Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart sowie Professor an der Universität Stuttgart. Er wird den Vorsitz des DESY-Direktoriums am 1. März 2009 von Prof. Dr. Albrecht Wagner übernehmen, der DESY seit 1999 geleitet hat.

„DESY ist ein Markenname, der weltweit für Spitzenforschung steht. Mit den neuartigen Beschleunigeranlagen, die derzeit in Hamburg gebaut werden, wird DESY Licht in bislang verborgene Dimensionen des Nanokosmos bringen und so auch künftig in der internationalen Topliga der Großforschung ganz vorne mitspielen“, erklärt Helmut Dosch. „Wir werden insbesondere die Kollaboration mit dem CERN und mit der Universität Hamburg weiter ausbauen und in Hamburg einen Magneten für den wissenschaftlichen Nachwuchs schaffen.“

Albrecht Wagner, derzeitiger Vorsitzender des Direktoriums: „Ich freue mich, mit Helmut Dosch einen herausragenden Wissenschaftler und eine erfahrene Führungspersönlichkeit als meinen Nachfolger begrüßen zu dürfen. Mit ihm an der Spitze ist DESY für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet.“

Prof. Helmut Dosch, Jahrgang 1955, promovierte und habilitierte sich an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Er war unter anderem am Institut Laue-Langevin (Grenoble), an der Cornell Universität (New York) und den Universitäten Mainz und Wuppertal wissenschaftlich tätig, bevor er Direktor am Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart und gleichzeitig Lehrstuhlinhaber für experimentelle Festkörperforschung an der dortigen Universität wurde. International bekannt ist Dosch durch die Erforschung von Festkörpergrenzflächen und Nanomaterialien mittels Synchrotronstrahlung.

Die Forschung mit Großgeräten begleitet Helmut Dosch während seiner gesamten Forscher-Laufbahn. Sein Rat ist in verschiedenen internationalen Kommissionen, Journalen und Forschungsorganisationen gefragt. So hat er als Mitglied im Wissenschaftlichen Rat das DESY-Direktorium beraten und war im Deutschen Wissenschaftsrat Gutachter für das TESLA/XFEL-Projekt, aus dem der europäische Röntgenlaser European XFEL und der International Linear Collider ILC hervorgingen.

Ein Lebenslauf von Prof. Helmut Dosch ist auf Anfrage erhältlich.

Das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY ist eines der weltweit führenden Beschleunigerzentren zur Erforschung der Materie. DESY entwickelt, baut und nutzt Beschleuniger und Detektoren für die Forschung mit Photonen und die Teilchenphysik.

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Verborgenes Van Gogh Bild sichtbar gemacht Mit einem neuen Verfahren kann man Bilder, die später übermalt worden sind, wieder sichtbar machen. Ein internationales Forscherteam hat an der Synchrotronstrahlungsquelle DORIS bei DESY diese Technik erfolgreich an dem Gemälde Grasgrond von Vincent van Gogh angewendet. Die Wissenschaftler unter der Leitung der TU Delft fanden unter diesem Bild ein Frauenportrait.

Es ist bekannt, dass Vincent van Gogh häufig seine älteren Werke übermalt hat. Experten gehen davon aus, dass etwa ein Drittel seiner Bilder noch ein weiteres Werk verbirgt. Eine Weiterentwicklung der Röntgenfluoreszenzspektroskopie mit Hilfe von Synchrotronstrahlung kann diese verborgenen Bilder wieder zum Vorschein bringen. Bisher angewandte Techniken um übermalte Schichten sichtbar zu machen, beispielsweise Röntgenaufnahmen, haben ihre Grenzen. Deshalb hatte sich eine Gruppe von Wissenschaftlern von DESY, der Universität Antwerpen, dem Kröller-Müller-Museum und der ESRF unter der Leitung von Materialexperte und Kunsthistoriker Dr. Joris Dik von der TU Delft für eine andere Vorgehensweise entschieden: Das Gemälde wird von einem Röntgenstrahl aus einer Synchrotronstrahlungsquelle durchleuchtet und die Fluoreszenz der einzelnen Farbschichten wird gemessen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Fluoreszenz charakteristisch für die jeweiligen chemischen Elemente ist. Somit können einzelne Atomsorten/Elemente (z.B. Blei oder Quecksilber) und auch bestimmte Farbpigmente getrennt aufgezeichnet werden. Der Vorteil der Synchrotronstrahlung besteht darin, dass die Verfälschung des Messergebnisses durch die oberen Farbschichten geringer und die Messgeschwindigkeit hoch ist, so dass relativ große Flächen sichtbar gemacht werden können.

Das Werk Grasgrond malte Vincent van Gogh 1887 in Paris, heute gehört es dem Kröller-Müller Museum. Vorherige Forschungen hatten bereits die schwachen Konturen eines Kopfes hinter dem Gemälde erahnen lassen. Zwei Tage lang wurde die den Frauenkopf bedeckende Fläche von 17,5 x 17,5 Zentimetern an der Synchrotronstrahlungsquelle DORIS bei DESY in Hamburg mit einem intensiven und sehr feinen Röntgenstrahl abgerastert. Mit Hilfe der Messungen konnten die Forscher das verborgene Bild in bisher unerreichter Detailgenauigkeit rekonstruieren. Dabei lieferte die Kombination der Verteilung der Elemente Quecksilber und Antimon, die in speziellen Farbpigmenten enthalten sind, ein „Farbfoto“ des Portraits, das übermalt worden war. Die Rekonstruktion hilft den Kunsthistorikern, die Entwicklung in Van Goghs Werken besser zu verstehen. Die verwendete Technik ist auch für die Erforschung weiterer verborgener Bilder wegbereitend.

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Gemeinsam forschen an DESY-Lichtquellen
Treffen der Verbundforschung für FLASH und PETRA III Vom 9. bis zum 11. Juli treffen sich bei DESY in Hamburg mehr als 120 Forscher von Universitäten aus ganz Deutschland, deren Projekte an DESY-Photonenquellen mit 27,5 Millionen Euro in der Periode 2007 bis 2010 durch die BMBF-Verbundforschung gefördert werden.

Mit der Verbundforschung fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Projekte von Universitätsgruppen an Großgeräten, wie sie vor allem von Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft betrieben werden. Für die Förderperioden von 2001 bis 2010 wurden 56 Projekte unterstützt, 21 Projekte an der Speicherring-Röntgenstrahlungsquelle PETRA III und 35 Projekte am Freie-Elektronen-Laser FLASH. Die gesamte Fördersumme für alle Projekte beträgt knapp 40 Millionen Euro.

„Aus dieser Bündelung der Exzellenz ziehen beide Seiten Ihren Nutzen“, so DESY-Forschungsdirektor Prof. Edgar Weckert. „Die Wissenschaftler in Deutschland haben die Möglichkeit, an DESYs weltweit einzigartigen Lichtquellen zu forschen. Gleichzeitig tragen die besten Forschungsgruppen auf diesem Gebiet zur Entwicklung und Optimierung von FLASH und PETRA III bei.“

„Mit dem Mittel der Verbundforschung führt das BMBF die besten Forscher aus Deutschland an den Großgeräten zusammen, um das Potenzial dieser Geräte voll auszuschöpfen“, so Dr. Rainer Koepke, Referatsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung. „Mit der Schaffung des BMBF-Forschungsschwerpunktes FLASH unterstreicht das Ministerium, wie zukunftsträchtig die Forschung an diesem Freie-Elektronen-Laser ist.“

Das dreitägige Treffen der Forscher von mehr als 33 Universitäten und Institutionen dient dem Informationsaustausch. Es vermittelt gleichzeitig einen breiten Überblick über die mit den Projekten verfolgten wissenschaftlichen Ziele und Methoden. Die Themenpalette reicht von der Untersuchung der grundlegenden Eigenschaften kleinster Molekül-Systeme bis hin zur Charakterisierung neuartiger Nano-Materialien. Der Schwerpunkt der BMBF-Verbundforschung liegt in der Optimierung und Neuentwicklung von Experimenten, die das Potenzial der neuen Lichtquellen bei DESY, nämlich extrem gute Zeitauflösung sowie besondere Kohärenzeigenschaften, bestmöglich ausnutzen.

Das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY ist eines der weltweit führenden Beschleunigerzentren zur Erforschung der Materie. DESY entwickelt, baut und nutzt Beschleuniger und Detektoren für die Forschung mit Photonen und die Teilchenphysik.
Im weltweiten Vergleich zeichnet sich die Forschung mit Photonen bei DESY durch die einmalige Vielfalt der Lichtquellen aus. Dazu gehören der Freie-Elektronen-Laser FLASH, der hochintensive, kurzwellige Laserlichtblitze erzeugt, und die weltbeste Speicherring-Röntgenstrahlungsquelle PETRA III, die den Forschern ab 2009 zur Verfügung steht.

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Teilchenphysik für alle!

Teilchenphysik für alle!
DESYs „KworkQuark“ neu aufgelegt DESYs kostenloses Informationsangebot „KworkQuark – Teilchenphysik für alle!“ ist jetzt in einer vollständig überarbeiteten Auflage erschienen. Unter der Adresse http://kworkquark.desy.de bietet das Forschungszentrum DESY allen Interessierten einen Einblick in die Welt des Allerkleinsten. In allgemein verständlichen Einführungen stellt KworkQuark den Stand der Dinge und die Methoden der Teilchenphysik vor. In der Neuauflage wurden alle Inhalte aktualisiert und das Aussehen neu gestaltet.

Wie tief die Nutzer von KworkQuark in die Welt der Teilchenphysik abtauchen wollen, können sie über drei Wissensdurststufen selbst bestimmen. Für den kleinen Wissensdurst liefert KworkQuark nur die wichtigsten Informationen, der große wird auch mit Formeln gestillt.

KworkQuark nähert sich dem Thema Teilchenphysik auch auf ungewöhnliche Weise. Im Spiel „Finden Sie das Standard-Modell!“ können die Nutzer unterhaltsam das gegenwärtige Ideengebäude der Teilchenphysik erkunden. Ein umfangreiches Lexikon und eine detaillierte Zeitleiste runden das Angebot ab. Ganz neu ist, dass die Inhalte in einer bis zu 352 Seiten langen Buchversion herunter geladen werden können.

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Bis 15. März: Baumfällaktion für XFEL-Baustelle bei DESY in Bahrenfeld In der 9. Kalenderwoche beginnt auf dem DESY-Gelände eine umfangreiche Baumfällaktion, die auch den an das Forschungsgelände angrenzenden Lise-Meitner-Park betrifft. Insgesamt etwa 20.000 Quadratmeter Fläche werden für die Baustelle „DESY-Bahrenfeld” des europäischen Röntgenlaserprojekts European XFEL vorbereitet. Etwa 10.000 Quadratmeter der Gesamtfläche liegen im Lise-Meitner-Park, der sich an die Westgrenze des DESY-Geländes anschließt.

Der genaue Termin für den Baubeginn steht zwar noch nicht fest, aber DESY will die Bäume auf jeden Fall vor Beginn der Vegetationsperiode fällen, also vor dem 15. März. Die Fällaktion wird vom DESY-Gelände aus durchgeführt, so dass weder die Zufahrt zum Park noch der Parkbetrieb beeinträchtigt werden. Zu der Aktion gehört, dass das gesamte Holz (Stämme, Äste, Zweige) von dem beauftragten Unternehmen beseitigt wird.

Der XFEL ist eine dreieinhalb Kilometer lange neue Forschungsanlage, die von 2008 bis 2013 realisiert wird. Sie besteht aus unterirdischen Tunnelbauwerken und drei Betriebsgeländen mit Gebäuden und Infrastruktur. Die Anlage beginnt bei DESY in Hamburg-Bahrenfeld und endet im Süden der Stadt Schenefeld, wo das etwa 15 Hektar große European XFEL Forschungsgelände entsteht. Das dritte Betriebsgelände „Osdorfer Born” liegt am Rande der Osdorfer Feldmark.

Für die gesamte Baumaßnahme gab es ein Planfeststellungsverfahren. Der Planfeststellungsbeschluss für das XFEL-Projekt liegt seit dem 20. Juli 2006 vor.

Der European XFEL (europäischer Röntgenlaser, X kommt aus dem Englischen und steht für „Röntgen”, FEL steht für Freie-Elektronen-Laser) wird nicht nur mit internationaler Beteiligung gebaut, sondern auch als internationales Projekt realisiert. Dabei ist Deutschland mit maximal 60 Prozent beteiligt. Weitere 12 europäische Länder und China haben ihr Interesse bekundet. Die auf ministerieller Ebene geführten Verhandlungen zur Gründung einer eigenständigen internationalen XFEL-Organisation, in der alle Partnerländer vertreten sind, befinden sich in der Endphase. Der genaue Termin für den Baubeginn kann dann nach Gründung dieser XFEL-Organisation abgeschätzt werden. Aus heutiger Sicht wird der Bau voraussichtlich nach den Sommerferien beginnen

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